Manch Einheimischer ist so kühn und vergleicht die Landschaft am Chiemsee augenzwinkernd mit der in Vancouver, wo man über den Pazifik schaut und im Hintergrund die Rocky Mountains sieht – in diesem Fall die gezackte gut 1600 Meter hohe Kampenwand. Aber tatsächlich ist das Bayerisches Alpenvorland von einer Großzügigkeit und Weite, wie man sie selten im Bergland findet. Statt einengender tiefer Täler und langer Schatten gibt es endlose Blicke, saftiges Grün und über allem den knallblauen Himmel.
Die Region ist ein landschaftliches Glanzstück, perfekt zwischen München und Salzburg gelegen – und ein Ort, in dem sich Tradition und Moderne gekonnt miteinander verbinden. Niemand lässt unerwähnt, wann sein Hof oder Gasthaus erstmals urkundlich erwähnt wurde, jeder weiß aus dem Stegreif das exakte Datum – und das liegt immer viele Jahrhunderte zurück. Gleichzeitig aber ist die Gegend eine kulturelle Insel mit dem größenwahnsinnigen Barockschloss, das König Ludwig II. sich auf Herrenchiemsee bauen ließ, den Ausstellungen der Chiemseemaler und moderner Kunst im Privatmuseum Maximum. Dazu kann man im Sommer auf Europas größtes Reggaefestival gehen, im Amphitheater anspruchsvolles Kino sehen oder im Schloss Amerang die berühmten Sommerkonzerte hören. Neben der Kultur lässt sich eine überbordende Vielfalt an Natur genießen, in der man wandern, klettern, schwimmen, segeln, im Winter Ski fahren und am Abend die fantastischen Sonnenuntergänge bewundern kann, ob vom Seeufer aus, von einer der Hütten oder der Terrasse eines Resorts.