„Von Venedig ist alles gesagt und gedruckt, was man sagen kann“, schrieb Goethe in sein Tagebuch. Was soll man da noch schreiben? Dass sich zehn Millionen Besucher jährlich in der Lagunenstadt tummeln, die selbst nur rund 60 000 Einwohner hat? Aber so war das doch schon immer, sonst wäre Venedig heute nicht so wohlhabend. Wie und wo fängt man an, Venedig kennenzulernen? Die schönste Anreise ist natürlich die mit dem Schiff. Von einem der riesigen Kreuzfahrtschiffe aus werden das Panorama nur wenige erleben, doch alternativ könnte man sich ein Wassertaxi leisten oder man tuckert vom Piazza Roma aus mit dem Vaporetto längs der prunkvollen Palazzi den Canale Grande entlang.
Und auch nachdem ich das schon über zwanzig Mal gemacht habe, wundere ich mich jedes Mal wieder, dass es so etwas Morbides, unbeschadet Schönes in Europa überhaupt noch gibt. Deshalb ist natürlich „einmal Venedig“ im Leben entschieden zu wenig, denn Venedig muss man richtig lernen zu genießen! Zum Glück bietet die Biennale jedes zweite Jahr einen guten Vorwand, um seine Kenntnisse erneut aufzufrischen! Vielleicht aber sollte man einfach nur im Geiste während des Besuches immer wieder mal inne halten, niederknien, froh sein und sich freuen, dass uns die Welt so etwas Schönes wie Venedig beschert.